Anderthalb Jahre nach Kraft legen die beiden Köpfe des kongenialen Duos Bratze wieder mit ihren jeweiligen Hauptprojekten nach. Die größere Aufmerksamkeit erlangt dabei naturgemäß Clickclick-Hamann, doch auch Norman Kolodziej, besser bekannt als Der Tante Renate, präsentiert sich auf seinem neuen Album in absoluter Höchstform.
Der Titel Splitter gibt schon die Marschroute vor, und die Tracks steuern entsprechend in die richtige Richtung. Wild, rau und manchmal sogar hart an der Schmerzgrenze stampft das Album nach vorne und präsentiert sich dabei häufig deftiger als so ziemlich jede andere Mixtur aus dem Kochbuch von Tante Renate. Referenzen der Marke Boys Noize oder Digitalism finden sich eher selten, während der Metal-Background, mit dem bei den Shows immer kokettiert wird, bisweilen deutlich zu erahnen ist. Geht die Tante bei Nummern wie Trapped oder Psychobot doch um einiges agressiver zu Werke, als es der geneigte Bratze-Hörer vielleicht erwartet hätte. Doch verprellt wird hier niemand, denn als abwechslungsreiche Gegenstücke müssen hier mal mindestens die tanzbaren Slackers Day Off, welches auch Does It Offend You, Yeah gut zu Gesicht gestanden hätte, oder der großartige Remix der Bondage Fairies-Nummer He-Man genannt werden.
In diesen Momenten klingt Splitter schon jetzt verdammt nach Sommer und durchtanzten Nächten. Das ist es doch, was die Leute brauchen. Den Soundtrack hat Der Tante Renate hiermit vorgelegt.
DER TANTE RENATE - SPLITTER
