Bowling For Soup sind eine dieser Bands, die seit Ewigkeiten regelmäßig neue Alben veröffentlichen, ohne dass es die Leute wirklich interessieren würde. Das machen sie so seit sie sich 1994 gegründet haben - wohl nicht ohne Zufall das Jahr des sonnigen Poppunk mit den Veröffentlichungen Smash von Offspring und Dookie von Green Day. Seit diesen ersten Tagen entwickeln sich die Texaner nicht weiter. Oder sie bleiben sich treu, je nachdem wie man es sieht. High School Never Ends, so heißt die erste Single und das ist bei Bowling For Soup Programm. Das dumme nur: für Poppunk interessieren sich die Kiddies heute wohl gar nicht mehr so richtig. Purer hedonistischer Fun scheint aus der Mode zu sein, die Tränensäcke sind heute mit schwarzem Kajal gefüllt – auch das ein Thema auf The Great Burrito Extortion Case übrigens. Der Humor zwischen Furz- und Promiwitzen und der poppige Hitcharakter ihrer Lieder würde das Album zum perfekten Soundtrack für den nächsten American Pie-Film machen. Denn was immer man der Band vorwerfen kann – Stillstand, Vorhersehbarkeit, Infantilität – wie man einen tollen Song in diesem Bereich schreibt, das wissen die fünf Übergewichtler wie wenig andere. Hit reiht sich hier an Ohrwurm, mal eher an Blink 182 dran, dann an New Found Glory, oft wie ein Abbild von Goldfinger klingend, immer gut gelaunt, so wird der gute alte abgedämpfte 3-Riff-Powerchord durchexerziert. Das bietet keine Überraschungen oder dergleichen, aber da der Markt seit längerem nicht mehr mit solchen Veröffentlichungen zugeschwemmt wird, wie es Ende des letzten und Anfang diesen Jahrtausends der Fall war, und nicht zuletzt weil die Sonne dieser Tage die Bälle wieder aus ihren Versenkungen in die freie Luft treibt (hihi, verstehste, Doppeldeutig), geht das schon mehr als klar.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
BOWLING FOR SOUP – THE GREAT BURRITO EXTORTION CASE
