2002 veröffentlichten die jungen Briten aus dem Dorf Hoylake ihr selbstbetiteltes Debut und entfachten damit eine Welle der Begeisterung und Populärität in ihrer Gemeinde, ihrem Land und auch in unseren Gefielden. Und kaum hatte man sich ausgeruht, da kam noch ein Album ("Medicine") und noch eins ("Night Freak & The Sons of Becker") und schon hatten diese ungewöhnlichen Jungspunde mit der noch ungewöhnlicheren Musik drei Alben in drei Jahren gemacht. Man muss allerdings zugeben, dass weder die zweite, noch die dritte Platte irgendwie an den großartigen Erstling herankommen konnten. Sie schwächten die Euphorie eher und fast hatte man sie schon vergessen. Doch mit "The Invisible Invasion" sind The Coral zurück, produziert von Geoff Barrow und Adrian Utley (Portishead) und eigentlich noch kauziger als zuvor. Die eher fröhlicheren Ebenen wurden nun völlig verlassen und man widmet sich waberigen Träumen und psychedelischen Unterwasserwelten - manchmal, wie bei "A warning to the curious" hat man wirklich das Gefühl die Luftblasen um einen herum aufsteigen zu sehen. Die Orgel und die Masse an Geschehnissen nimmt ab. Möglicherweise ist das erwachsener, vielleicht auch zurückgenommener, ob besser oder schlecht ist allerdings schwer zu sagen. Mich erinnert das Ganze sehr an die Doors und längst vergangene Zeiten. Dazwischen schiebt sich dann aber eine wirklcih großartige Single und Lieder wie "Cripples Crown", die dieses Album, obwohl erst nach mehrmaligem Hören, einfach nur gut machen. The Coral sind zurück und haben endlich wieder ein sehr interessantes Album dabei. Es klingt erwartet verquer und passt weder recht in unsere Zeit, in unser Jahrzehnt, noch in die hiesige Poplandschaft. Gerade das macht es liebenswert.
Fazit: "Erleben sie ein Stück Nostalgie" würde der gealterte Radio-Dj in dem 60s-Sampler-Werbespot versprechen. Und das kann man mit "The Invisible Invasion" auf jeden Fall. Und bei Songs wie "Something inside of me" weiß man, wer Bands wie Franz Ferdinand den Weg geebnet hat. Ich weiß nicht, ob es mit dem Debut mithalten kann. Aber meine frühe Verunsicherung über eine Bewertung bewegt sich mehr und mehr gen Gefallen und aufrichtiger Begeisterung. Für jeden ist das bestimmt nichts. Gottseidank!
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
The Coral - The Invisible Invasion
