Review von Rajiv Strauss für purerock.de KRUTCH - WHATEVER IT TAKES Release: 4.2.2002 Label: I Scream Records Spieldauer: 13 Tracks, 41:39 min. Highlights: Memories (eins muss man ja nennen und das ist wenigstens kurz)
Hm....Amerikas Musik-Industrie, wohin wird sie sich entwickeln? Scheinbar zu nichts Gutem. Dies beweist zumindest das amerikanische Quintett Karl, Mad Joe, Richie, Mav und Battle, die sich kurzum "Krutch" nennen und beim Label "I-Scream Records" untergebracht wurden. Schon allein wenn man deren fünftes Album "Whatever It Takes" nur vom Aussehen betrachtet, kann man erahnen, was einen erwarten wird. Der Schriftzug "Krutch" (dt.:"Krücke") wird nämlich als amerikanischer Sternenbanner dargestellt, wobei das 'r' des Namens die Formen einer Knarre annimmt. Äh... ja, ähem..nee wirklich, eine tolle Idee. Es handelt sich hier wohl um ein paar patriotische, gewaltverherrlichende Amis, wie sie es besonders nach dem 11.September kaum noch gibt. Ein wirkliches Novum in der Musikszene! Und so beginnt auch die CD mit ihrem ersten Titel "Come and get some". Das Intro des Songs erinnert einen sehr an den Anfang des Bon Jovi-Hits "It´s my life", nur halt ohne Keyboard und alles ein bisschen metalliger. Nun ja, Krutch sind ja auch eine patriotische Band. Inhaltlich geht es um minderwertigkeitskomplexmildernde Statements, wie "I promised myself that before I was through , that I´d be the one on top lookin´ down on you" und um Leute, die nur Müll labern. An jene Leute wird nun die Frage gestellt " You want a piece of me? Come and get some" -Nein, danke. Denn diese Thematik langweilt durch fast jeden dieser dreizehn Songs auf der 41:39 min. langen CD. Musikalisch kann man diese Herren so bei der Richtung Metal-Hardcore einordnen, was sie auch, wie im Song "List of enemies", gerne und oft proklamieren: "Cause this is real Hardcore, still is and always was". Zwischendurch schlüpfen einem auch mal kleine putzige Balladen wie der Vierzeiler "Memories" durch die Ohren, das erscheint aber dann doch eher unwichtig. Selbstverständlich liegt es mir fern, diese CD völlig zu zerreißen, es gibt ja schließlich auch positive Aspekte wie das Merchandising von pennsylvanischen Produkten in der CD-Hülle. Endlich eine harte Band, die auch weiche Seiten zeigt und der amerikanischen Konsumgesellschaft in den Arsch kriecht. Aber jetzt mal im Ernst: Die Texte sind wenig tiefgründig, da sie immer den gleichen "Wir sind harte Jungs und Du bist Dreck"-Mist von sich geben und Abwechslung im musikalischen Bereich ist höchstens durch das Runterdrehen des Volume-Knopfes der Stereoanlage oder durch Auflegen der CD auf einen Plattenspieler zu erreichen. An diesem Beispiel kann man sehen, dass sich die amerikanische Musikindustrie nur auf solche Krücken wie Krutch stützt, um schnelles Geld zu machen. Wir können nur hoffen, dass es bald eine Revolution in dieser Industrie geben wird und zwar eine blutige. Dann wären wir Krutch auf jeden Fall los.
Fazit: Ich gebe Krutch drei von zehn Punkten, da sie so lustig Werbung in ihrer CD machen, weil sie den Begriff 'B.F.L.'wahrscheinlich so um die 300x benutzen und weil ich vielleicht etwas zu hart geurteilt habe.
Review von Rajiv Strauss für purerock.de