EIGHTIES MATCHBOX B-LINE DISASTER, the - HÖRSE OF THE DÖG
Stil: Psycho-Garage Label: No Death Records / Universal / Island Spieldauer: 10 Songs, 25.20 min. Release: bereits erschienen Highlights:Celebrate Your Mother, Morning Has Broken Videos: >> Chicken / >> Psychosis Safari
Wer sein Album Hörse Of The Dög nennt, hat ja sowieso schonmal einen an der Klatsche. Und wenn die Band dann auch noch The Eighties Matchbox B-Line Disaster heißt, fragt man sich dann schon, was das denn für komische Gestalten sind, die sich so was ausdenken. Nun, TEMBLD sind anders. Eine wild gewordene Horde von Halbirren, komplett kaputt im Kopf, spielen völlig kranke Scheiße. Frontweirdo Guy McKnight nuschelt und schreit sich abwechselnd einen zurecht, der Rest der Truppe schrammelt wie blöd und auf Speed (Giant Bones) oder groovt mit simplen Mitteln (Morning Has Broken). Wie auch immer, nicht nur wegen dem äußerst gewöhnungsbedürftigen und leicht nervendem Gesang fragt man sich nach dem ersten Durchlauf von Hörse Of The Dög erst einmal, welcher seltsame Zug einen da gerade überfahren hat. TEMBLD demonstrieren ihre ganz eigene, psychotische Variante des Garage-Rock. Und als Garage-Rocker muss man natürlich cool sein bzw. sich selbst für cool halten, was bei TEMBLD augenscheinlich der Fall ist (Textzitate : "I am the son of god" oder "Celebrate Your Mother. It´s a dirty job but someone´s gotta do it"). Die sehr basslastigen Stücke werden rau, ungezügelt und krachig vorgetragen, die Hektik eines Songs wie Giant Bones erinnert an eine Band wie die Blood Brothers. Dennoch liegt dieser Vergleich sehr fern, denn die geifernden Töne, die der irre Frontvogel McKnight von sich gibt, liegen eher im Bariton-Barry White-Bereich (R.I.P.) und auch sonst geht es bei TEMBLD dank konventionellerer Songstrukturen erheblich straighter zur Sache als bei den hydraköpfigen Kollegen. Aber abgedreht und schwer zu fassen sind sie dennoch. Das mag daran liegen, dass die Songs einem wie Kugeln um die Ohren fliegen, bis auf eine Ausnahme erreicht keiner der Tracks die 3-Minuten-Marke. Und da auch nur zehn Songs auf der Scheibe zu finden sind, gleicht Hörse Of The Dög einem schnellen, surrealen Überfall der dritten Art. Leider schaffen es TEMBLD trotz der kurzen Spielzeit von nur 25 Minuten nicht, den Qualitätslevel eines Gassenhauers wie Celebrate Your Mother zu halten. Neben weiteren ordentlichen Songs wie dem nach vorne gehenden Whack Of Shit, dem relativ eingängigen Morning Has Broken oder dem Abschlusstrack Presidential Wave, bei dem der Punk-Esprit zugunsten einer ordentlichen Dosis Stoner-Rock mal außen vor gelassen wird, stehen nämlich nichtssagende Lückenfüller wie das halb gerappte Charge The Guns oder das wirklich ganz schreckliche Fishfingers, das jeden "Song mit dem nervigsten Eunuchen am Mikrofon ever"-Pokal einheimsen würde. Diese Ausfälle bleiben zwar in der Minderheit, aber bei der kurzen Spielzeit und nur zehn Songs fällt das schon ins Gewicht.
Fazit: Interessante Platte, leider jedoch mit der Spielzeit einer besseren EP, sprich: viel zu kurz. So wiegen die wenigen Ausfälle umso schwerer. Dennoch, wer mal etwas ganz anderes aus der Garage hören will als die ewig wiederkäuenden Retro-Klone, darf gerne mal in Hörse Of The Dög reinhören. Eigenständig genug sind TEMBLD auf jeden Fall. Und das ist bei einer Band, deren ältestes Mitglied 22 Jahre alt ist, ja auch schon mal etwas.
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
EIGHTIES MATCHBOX B-LINE DISASTER, the - HÖRSE OF THE DÖG
