Beginnen wir doch heute mal mit Trivia. Fun Fact #1: Les Claypool, Bass, spielte im Jahr 1986 vor, um bei Metallica das damals jüngst verstorbenes Bandmitglied Cliff Burton zu ersetzen. Fun Fact #2, und sehr geek, zugegeben: Primus (und dabei wären wir auch gleich beim bestimmenden Thema, denn dessen einziges beständiges Mitglied ist ja Claypool, immer noch) sind die einzige Gruppe mit eigenem individuellen ID3v1 Genre tag, wie sie von WinAmp zur Klassifizierung von Musik verwendet werden. Das alleine dürfte schon einiges über die Musik dieser amerikanischen Hard Funk Band aussagen, und all diese Eigenwilligkeit, Verschrobenheit gepaart mit kindischem Humor findet sich genau so dann auch in Claypool's nicht erster Soloarbeit, aber der ersten unter eben diesem Namen, wieder. Auch wenn ich informiert werde, dass alle Instrumente, die bei einer Rockplatte eben so anfallen können von dem Multitalent Claypool selbst gespielt werden, treten hier doch so unwichtige Bestandteile einer Produktion wie Drums oder Gitarren zugunsten, wenig verwunderlich, des Basses in den Hintergrund. Es ist wohl ein abgedroschenes Etikett wie Genie & Wahnsinn, dass alles in allem sehr gut beschreibt, wie jemand im Alleingang eine Funkplatte aufnehmen kann, in der der Bass so bekloppt im Vordergrund steht, Improvisationen und allerlei Spielereien auf vier Saiten über viele Minuten lang jedes Melodienspiel weitgehen ersetzen. Trotzdem aber kann man die Songs durchaus als welche begreifen, und sie funktionieren erstaunlich gut, das Spiel driftet eben zumindest nicht immer in Angeberei ab, dazu ist dieser Musiker einfach zu versiert. Als wäre das alles noch nicht genug Leistung, darf sich Fan dieses Jahr auch noch auf Roman und Film von Claypool freuen. Viel vor also.
Les Claypool - Of Whales And Woe
