Eigentlich sollte heute Abend die Unity Tour mit den New Yorker Bands Roger Miret & the Disasters und On The Rise in Hannover halt machen. Dazu wurden noch Venerea gebucht, die zur Zeit eigentlich ihre eigene Tour mit ZSK spielen. Leider musste Venerea als erstes (ca. 21:45 Uhr) auf die Bühne und hatten nur 30 Minuten Zeit ihr sicher verkürztes Set zu spielen. Hauptsächlich wurden Tracks vom letzten Album 'Losing Weight Gaining Ground' und vom Vorgänger 'Both Ends Burning' gespielt. Ich erinnere mich an 'For The Present', 'Woodfall', 'Just the Same' und 'In God we trust'. Es wurde auch ein neuer Song vom kommenden Album, welches im Februar erscheint, gespielt. Die Schweden waren nicht nur für mich der Beweggrund am Montagabend den Sessel vorm Fernseher zu verlassen, denn es gab noch ein paar mehr Fans, die fast alles mitsingen konnten. Leider war bald Schluss und On The Rise bereiteten sich auf ihre Show vor. Die Zwischenzeit nutzten die anderen Fans und ich für ein kleines Gespräch mit Gitarrist Dana. Er versicherte uns, dass sie eigentlich mehr spielen wollen aber eben aus Zeitgründen nicht dürften.
On The Rise (mit einem Agnostic Front-Mitglied) waren meiner Meinung nach dann eine 08-15 Hardcore Band. Alles klang mehr oder minder gleich, und der Sound war sowieso nicht die Bombe. Die Band, besonders der Sänger bemühte sich dennoch, eine gute Show zu bieten. Er sprang von der (nicht sehr hohen) Bühne ins Publikum, hangelte sich an irgendwelchen Stangen unter der Decke und forderte nicht nur einmal eine Circle Pit. Leider hat das keiner verstanden, vielleicht hat er auch nur zu schnell englisch gesprochen für das Skin-geprägte Publikum. Schade, wäre sicher besser gewesen, wenn die Leute mitgemacht hätten. Aufgefallen ist mir, dass nun der Sänger und ein Gitarrist von Venerea im Publikum standen und die anderen Bands 'begutachteten'. Noch vor Ende des On The Rise Sets war Roger Miret (unschwer erkennbar) neben der Bühne zu sehen und hatte Freunde an seiner Vorband.
Nach einer recht kurzen Umbaupause waren die Disasters an der Reihe. Ich war echt überrascht von der Qualität der Musik, denn die Vorband und der kurze Auftritt von Venerea hatten meine Stimmung etwas gemindert. Ein ordentlich schneller Streetpunk-Knaller nach dem Nächsten dröhnte aus den Boxen. Ich kannte die Songs vorher nicht, deshalb kann ich auch nichts weiter dazu sagen. Es wurde ein The Clash Stück gecovert - besonders schön fand ich, dass nun die Leute der Vorbands fast alle im Publikum waren und besonders der Sänger von Venerea bzw der Gitarrist von On The Rise wirklich Spaß hatten - eine fast schon familiäre Atmosphäre. Mir persönlich hat das Publikum nicht so gefallen, einige zu besoffene Skins haben doch etwas auf die Spaßbremse gedrückt. Wenn sie einfach mal so das Mikro wegnehmen und versuchen mit zu singen ohne den Text zu können oder fünf Minuten auf der Bühne rum stehen und die Band fast behindern, nervt das doch eher.
Es war sicher eines der schwächeren Konzerte auf denen ich in letzter Zeit war, jedoch wussten die Disasters zu überzeugen, Venerea mag ich sowieso.
Bei der Tour mit Venerea, SNFU, Deviates, Powerhouse und Ignite schaute sich der Sänger von Venerea auch die anderen Bands aus dem Publkum an und hatte sichtlich Spaß dabei. Sowas find ich immer cool ;)
