Stil: Rock / Stoner-Rock Release: 30.05.2005 Label: Epic/Sony BMG Spieldauer: 12 Titel; 43:39 Minuten, mit DVD erhältlich Anspieltipps: Love to let you down,
Was wäre geworden, hätten sich Life of Agony schon viel früher wieder zusammengetan und hätten "Broken Valley" schon vor den Songs for the Deaf veröffentlicht? Wäre ihnen vielleicht ein ähnlich großer Erfolg zugekommen? Nein, ganz so klar man das auch nicht sagen und die Queens of the Stone Age sind schon ein ganz eigenes Ding - Life of Agony auch. Aber ich bin überrascht, wie sehr das erste Album seit 8 Jahren zwischendurch nach Stoner und wesentlich dreckigerem Rock klingt. Das ist aber in diesem Fall keineswegs schlecht, sondern macht die Platte in Kombination mit der Stimme des schon damals von so vielen verehrten Keith Caputo zu einer recht interessanten Sache. Schon immer passte der schließlich Solo in seiner wahren Bestimmung aufgegangene Caputo nicht vollständig zu diesen doch recht harten Tönen und den mir damals nicht wirklich gefallenden Songs. Und deswegen zeigen die eher an frühere Tage erinnernden Songs auch die größten Schwächen. Trotzdem ist hier nicht zu viel von einem "Korsett", in das sich Caputo zwängen muss, zu hören. Er scheint inzwischen einen Weg gefunden zu haben auch mit dieser Band zusammen und nicht nur alleine für ihn zufriedenstellende Musik zu schreiben. Das gelingt eigentlich auch ziemlich gut und darf gefallen. Der Opener "Love to let you down" ist das eindeutigste Beispiel dafür und zerrt voran und steht für das Album und die ganze Produktion. Bloß nicht zu fett, nicht zu klar. Eher schroff und nahbar. Ich bin überrascht wie gut die Band mit dieser Platte ihre Rückkehr würdevoll gestaltet. Ich hätte etwas schlechteres erwartet. "Broken Valley" ist straight durchgezogen, wird lediglich von dem Interlude "No one survives" unterbrochen, suhlt sich bei "Justified" in eben der namentlichen Agonie, erinnert im Titeltrack fast an den flüsternd leidenden Chino, nur um dann wieder aufzubauen und abzustürzen, endet mit "Room 244", der Zimmernummer des Krankenhauses, in dem Caputos Vater 2002 starb, und faded aus in Dunkelheit.
Fazit: Ein wirklich überraschend gutes Album. Wer Life of Agony vorher nicht kannte, oder sogar nicht mochte, sollte sich "Broken Valley" auf jeden Fall anhören. Der Opener ist mit Abstand der beste Song des Albums. Der erfolgreichen Rückkehr der Band sollte eigentlich nichts im Wege stehen. Höchstens sie selbst.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
Life of Agony - Broken Valley
