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Überschrift: Dear John Letter - Between Leaves | Forestal, Postrock / Prog (DIY / Newcomer)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Patrick Offline
EdKo



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 7544
Seit: 07 2001
Verfasst am: 27. 04 2008, 16:14

DEAR JOHN LETTER - BETWEEN LEAVES | FORESTAL

Stil: Postrock / Prog
Label: DIY / Newcomer
Spieldauer: 6 Tracks, 46.15 min.
Release: 03. März 2008
Artikel bei purerock.de: >> Review "EP 2007"

Offizielle Bandhomepage
Dear John Letter bei Myspace

Aus den Wolken gefallen, finden sich Dear John Letter auf ihrem Albumdebüt auf dem Boden der Tatsachen wieder. Und diese sind im höchsten Maße erfreulich: "Between Leaves | Forestal" ist eine Eigenproduktion nach Maß und für die Band ein großer Schritt nach vorne.

Ist vom ersten vollwertigen Album von Dear John Letter die Rede, ist man ungeachtet des musikalischen Inhalts schnell bei reinen Äußerlichkeiten angelangt. Der Grund: Die optische Verpackung von “Between Leaves | Forestal” ist ein wahrer Blickfang. Den edlen schwarzen Grund zieren Blättermuster in Golddruck, im Inneren des in mühseliger Handarbeit aus Pappe vernähten (!) Digipaks verbirgt sich ein gefaltetes Windlicht mit ausgestanzten Tiersilhouetten. Stilvoller als dieses liebevoll gebastelte Schmuckstück kann man seine Kunst kaum verpacken. In Sachen Präsentation setzten die fünf Augsburger auf die aus Zeitungspapier handgefertigte Verpackung ihrer letztjährigen "EP 2007" somit nochmals einen drauf.

Gut, dass dieser detailverliebte Anspruch auch auf die Musik selbst übergreift, denn auf "Between Leaves | Forestal" zeigen sich Dear John Letter in allen maßgeblichen Punkten ausgereifter als noch auf ihrer Debüt-EP. Griff die Band aus dem Allgäu darauf noch nach den Sternen, landet sie nun im organischen Schoße von Mutter Natur: Während der Wind durchs Blätterwerk pfeift, werden wir mitgenommen auf eine abenteuerliche Reise über Stock und Stein. So geistern wir durch ein Laubdickicht aus sechs ausufernden Songs zwischen Prog- und Postrock, Alternative und Post-Metal, die jeweils zwei Namen tragen und so weitere Denkanstöße zu den vielfältigen Bildern liefern, die die Band im Kopf frei setzt. Dear John Letter wissen ganz genau um das effektive Spiel mit der Dynamik des Gegensatzes zwischen lauten und leisen Passagen, verharren mitunter sekundenlang in vollkommener Stille, nur um daraufhin umso kraftvoller aufzubrausen. Jene ruppigen Ausbrüche voll befreiender Wut, Wucht und Riff-Wirbelstürme sind allerdings rar gesät, über weite Strecken ist "Between Leaves | Forestal" geprägt von kontemplativer Ruhe und dichten, bedrückenden Stimmungsbildern.

Ausgefeilte, aber stets nachvollziehbare Spannungsbögen und wiederkehrende Motive fließen durch die Songs, die trotz ihrer Überlänge nicht mehr nur stellenweise, sondern auch in Gänze überzeugen können. Vor allem "Clearing | Leaving" weiß innerhalb seiner 11 Minuten von der fast klassischen Ouvertüre bis zum finalen Doublebass-Gewitter mit einer gekonnt inszenierten Dramaturgie zu begeistern. Doch auch sonst zeigt "Between Leaves | Forestal" eine Band, die sich mehr zutraut als bisher. Die atmosphärische Pianotupfer mit dezent noisigen Drumbeat-Experimenten verknüpft ("Aventiure | Pearly Gates"), sich an ein gänzlich akustisches Stück heranwagt ("In The Sticks | Between Leaves") und – Überraschung – mit "Trap | Black Kite" sogar einen kompakten Dreieinhalbminüter als kleine Lichtung der Klarheit inmitten des großen Geflechts aus verwobenen Songstrukturen platziert.

Einzig und allein der zwar ebenfalls verbesserte, aber stellenweise noch immer zu blasse Gesang kann das hohe Niveau der Instrumentierung nicht halten. Ein kleines Manko, das aber nicht schwer ins Gewicht fällt, da die Stimme recht sparsam eingesetzt und den Instrumenten viel Platz zum Atmen eingeräumt wird. Ansonsten aber gibt es nichts zu meckern, ist der Band der Sprung auf die nächste Stufe doch eindrucksvoll gelungen. Vom Songwriting über die Aufnahme, Produktion und Gestaltung ist "Between Leaves | Forestal" eine Eigenproduktion auf höchstem professionellem Niveau. Wenn diese Band so weitermacht, darf man auf ihr weiteres Vorgehen wirklich gespannt sein.


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this is a film that has no end
fiction fights feelings absent
as absurd as it sounds
there´s more truth than you pretend


http://www.monogoic.de

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0 Antworten seit 27. 04 2008, 16:14 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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