Nach dem Erstling von Dkay.com bzw. dem Mann dahinter Jürgen Engler ging ich an die neue Platte Deeper into the Heart of Dysfunction mit recht gemischten Gefühlen. Für seine Kruppsstage verehre ich diesen Mann schon fast, meiner Meinung nach sind die Krupps die beste Industrial-Combo, doch was er mit dem Vorgänger gemacht hat, das mochte ich einfach nicht. Auch das neue Werk wird sich sicherlich nicht gerade oft in meinem CD-Spieler befinden. Dabei ist der Trend durchaus wieder als positiv zu bezeichnen: Weitestgehend vom Elektropop (nichts anderes war das Dkay.com Debüt) abgekehrt, tönen wieder härtere Gitarren aus den Lautsprecherboxen. Doch diesem positiven Trend folgt gleich die Ernüchterung: das ganze ist nichts besonderes. Industrialeinflüsse, elektronsiche Keyboardmelodien die oft einen recht düsteren Touch haben, heavy Giterrenriffs - das trifft auf zahlreiche Bands und den halben Roadrunner Backkatalog zu. Klar, seinen Sinn für düstere Melodien hat der Herr Engler auch in seiner Wahlheimat Austin/Texas nicht verlernt, aber beim anhören des Albums begegne ich immer wieder einem Satz der heute so sympthomatisch zu sein scheint: wer braucht das? Wäre Jürgen Engler nicht Jürgen Engler, das hier würde niemanden interessieren. Abgesehen davon sollte er das Singen das nächste mal jemand anderem Überlassen, die Stimme ist penetrant nervend.
DKAY.COM - DEEPER INTO THE HEART OF DYSFUNCTION